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Ich möchte mit diesem Artikel klarstellen das BCash nicht Bitcoin ist und auch nicht die Vision von Satoshi Nakamoto. Um das richtig zu sagen, wenn ich BCash sage, meine ich den Bitcoin-Nachahmer, der offiziell als Bitcoin ‚Cash‘ bezeichnet wird.
Bitcoin Cash (BCH) oder BCash ist eine Kryptowährung, die sich als (nachahmer) Alternative zum Bitcoin (auch Bitcoin Core genannt) darstellt. Bitcoin Cash geht aus dem ursprünglichen Bitcoin-Protokoll hervor und ist durch einen Hard Fork (zu Deutsch: Verzweigung, Gabelung) am 1. August 2017 entstanden. Grund für die Spaltung waren Uneinigkeiten darüber, wie man die Skalierungsprobleme lösen könne. Die Fraktion angetrieben von Roger Keith Ver hinter Bitcoin Cash entschied sich für eine Vergrößerung der Blockgröße. Dieser Weg ist bis heute sehr umstritten, was Grund dafür ist, dass Bitcoin Core gerechnet nach Marktkapitalisierung noch lange nicht von Bitcoin Cash verdrängt wurde. (oder eher niemals)
Geschichte von Bitcoin Cash
Bitcoin als erste auf der Blockchain basierende Kryptowährung ist seit seiner Entwicklung im Jahre 2009, gerechnet nach Marktkapitalisierung, der unangefochtene Spitzenreiter am Markt. Der Grund dafür ist seine Reputation als bekannteste auf Kryptologie basierende Digitalwährung, seine beispiellose Sicherheit vor Hackerangriffen und seine im Vergleich zu anderen Kryptowährungen vergleichsweise gute Preisstabilität. Allerdings bestehen auch eine Reihe von Problemen, über deren Lösung sich die Entwickler des Bitcoin bis heute noch uneinig sind.
Satoshi Nakamoto (der Erfinder & Entwickler des Bitcoin) hat die Blockgröße von Anfang an auf 1 MB (Megabyte) beschränkt um die Blockchain vor DDOS-Attacken (Lahmlegung des Systems durch künstlich erzeugten erhöhten Verkehr auch SPAM genannt) zu bewahren. Zur Zeit der Gründung des Bitcoin war die Begrenzung der Blockgröße kein Problem, da er sich vornehmlich nur im Darknet und in Informatikerkreisen großer Beliebliebtheit erfreute. Doch nachdem im Laufe der letzten Jahre auch Hobbyinvestoren auf den Bitcoin-Zug aufgesprungen sind, wurde die Begrenzung der Blockgröße zum Problem.
Ab Mitte 2017 musste teilweise Tage auf die Bestätigung einer Transaktion gewartet werden. Nutzer hatten zwar die Option über die Zahlung hoher Gebühren die Bestätigung ihrer Transaktion zu beschleunigen, allerdings lagen die diese teilweise im Bereich von über € 10 pro Transaktion, sodass der Bitcoin als Zahlungsmittel seinen Reiz verlor.
Als Lösung der Skalierungsproblematik wurden zwei Vorschläge präsentiert: Der erste Vorschlag trug den Namen SegWit. Die Idee dahinter war, manche der über die Blockchain vermittelten Dateien separat, also jenseits der Blockchain, zu sichern. Ziel sollte sein, dadurch in den Blocks Platz für eine höhere Zahl an Transaktionen zu schaffen. Manche Entwickler kritisierten den Vorschlag als un ausreichend zur Behebung der zugrunde liegenden Problematik und schlugen alternativ vor, die Blockgröße gänzlich aufzuheben um die Möglichkeit zu schaffen alle Transaktionen unterzubringen, indem man die Blockgröße dem jeweiligen Bedarf anpasst. Kritiker dieser Option wandten ein, dass dadurch die Ledger, das digitale Kassenbuch des Bitcoin, zu einer solchen Größe zulegte, dass ein einfacher Betreiber einer Node (Miner) langfristig nicht mehr die nötige Rechenkapazität für seine Arbeit aufzubringen vermag, wodurch große Mining-Pools an Macht im Netzwerk gewinnen und der Bitcoin damit allmählich zentralisiert würde.
Der Kompromissvorschlag lautete SegWit2x und beinhaltete eine Anhebung der Blockgröße auf 2 MB inklusive der separaten Datenspeicherung, die bereits bei SegWit diskutiert wurde. Ein Teil der Entwickler hielt diesen Vorschlag allerdings für ungenügend zur Lösung der Problematik, kapselte sich ab und entschied einen Hard Fork durchzusetzen, in welcher die Blockgröße auf 8 MB erhöht wird. Während Bitcoin Core also auf der einen Seite am 1. August 2017 zunächst nur die Separierung der Datenspeicherung implementierte, entstand am selben Tag Bitcoin Cash bzw. BCash mit der Absicht Bitcoin Core als Digitalwährung für den täglichen Gebrauch abzulösen.
Nach vollzogenem Hard Fork erhielt jeder Nutzer 1:1 für jeden Bitcoin einen Bitcoin Cash. Im Allgemeinen sind Hard Forks in Entwicklerkreisen nicht sehr beliebt, da sie der Idee hinter zwei Grundprinzipien des Bitcoin widersprechen: Der Unwandelbarkeit der Blockchain und der begrenzten Anzahl an Coins. Denn obwohl sich die Bitcoin-Zahl nicht verändert hat, wurde mit den Bitcoin Cash-Coins Wert aus dem Nichts geschaffen, wodurch eine deflationäre Wirkung erzwungen wurde.
Wie hat Bitcoin das nun gelöst
Unter Bitcoin-Entwicklern herrschte schon immer große Uneinigkeit darüber, wohin das große Ganze sich hinentwickeln soll. Viele kritisieren diese Tendenz als Stagnation. Andere hingegen finden es wichtig, dass der Bitcoin nicht an Sicherheit und Unabhängigkeit verliert und bevorzugen daher kleine aber sichere Schritte in der Weiterentwicklung.
Der Hoffnungsträger vieler Bitcoin-Enthusiasten ist das sogannante „Lightning Network“, welches die Antwort auf die Skalierungsproblematik sein soll. Kurz gesagt, handelt es sich dabei um eine Technologie, die dem aktuellen Bitcoin-Protokoll aufgesetzt werden soll, um einen Teil der Transaktionen off-chain, also jenseits der Blockchain, abzuwickeln. Auch wenn aktuell noch keine vollkommene Einigkeit über die Beschaffung der Details dieser Technologie besteht, soll Lightning als Alternativmodell zu Bitcoin Cash eine sehr große Skalierung zulassen, ohne gleichzeitig Zentralisierungstendenzen aufzuweisen.
Bitcoin-Entwickler widersprechen Kritikern, die behaupten Bitcoin komme nicht voran und sei zu starr um innovative Technologien zu implementieren. Das Lightning Network soll der Beweis dafür sein. Das Bitcoin Test Net läuft bereits und soll die Technologie nach möglichen Problemen austesten. Optimisten gehen davon aus, dass Lightning noch 2018 großflächig im Public Main Net ausgerollt wird.
SegWit
Nun sehen wir uns SegWit genauer an:
- Bech32 Address Encoding – Eingebaute Fehlerüberprüfung macht es weniger wahrscheinlich, dass eine falsch geschriebene Adresse als gültig betrachtet wird, sowie eine Möglichkeit, zukünftige Segwit-Skript-Opcodes mit Leichtigkeit zu erstellen.
- Steigerung des Transaktionsdurchsatzes – Die theoretische Größenbeschränkung für einen Block wurde von 1 MB auf 4 MB erhöht, aber die effektive durchschnittliche Größe wurde auf 2 MB + erhöht, also mehr als das Doppelte der aktuellen Kapazität.
- Signaturaggregation (Schnorr) – Ermöglicht mehr Transaktionsdaten (über „Komprimierung“) in einem Block, unabhängig von der Größe des Blocks. Knoten müssen diese zusätzlichen Daten weiterhin verarbeiten, aber das Netzwerk erhält keinen Treffer, da das gleiche Datenvolumen gesendet wird. Kann bei der Verwendung von SegWit-Skript-Opcodes weichgeklopft werden.
- Merklized Abstract Syntax Tree (MAST) – Reduziert signifikant die Menge an Skriptdaten, die in intelligenten Verträgen und Transaktionen benötigt werden. Kann bei der Verwendung von SegWit-Skript-Opcodes weichgeklopft werden.
- Vertrauliche Transaktionen – Ermöglicht es, die Menge an Bitcoin, die Sie in einer Transaktion senden, zu verbergen, aber nachweisbar, falls dies gewünscht wird. Kann bei der Verwendung von SegWit-Skript-Opcodes weichgeklopft werden.
- Lightning Network – Mit dem Formbarkeits-Fix von Segwit ist das Lightning Network einfacher zu implementieren und effizienter im Blockchain-Bereich. Es ist jetzt auch möglich, Lightweight Lightning-Clients (wie mobile Wallets) zu verwenden, die die Überwachung der Blockchain auslagern, anstatt dass jeder Lightning-Client auch ein Bitcoin-Voll-Node sein muss.
So erlaubt SegWit eine Vielzahl von großartigen Funktionen, die reibungsloser implementiert werden können, wie neue Opcodes, die hinzugefügt werden können, ohne dass das Netzwerk über einen Hard Fork zu unterbrechen, zukünftige Upgrades sicherer zu machen und einige Probleme mit der Formatierung von Transaktionen zu beheben andere technologische Entwicklungen. Aber warum, oder?
Warum versuchen BCash Anhänger nun, Segwit zu blockieren und lächerlich zu machen?
Wir verstehen jetzt, dass Segwit sehr viele Vortschritte mit sich bringt und die Grundlagen Funktionalität für zukünftige Weiterentwicklungen beim Bitcoin sind.
Warum aber wollte man dann einen Hard Fork?
Die Antwort ist ganz simpel: die negativen Auswirkungen auf Bitmain’s Mining-Pool Hardware-Betrieb von Roger Ver, nach der SegWit Implementierungen sind einzig und allein für den Hard Fork von Bitcoin zu BCash verantwortlich. Dieser Hard Fork wurde vom Bitmain’s Mining Pool vorangetrieben, war also nur aus monetären Gründen und nicht aus technischer bzw. rationaler Sichtweise vollzogen. Bitmain’s Hardware war nicht ausgelegt um Bitcoins mit SegWit Implementierung erfolgreich zu minen. Sie hätten die gesamte Hardware upgraden müssen, damit sie weiterhin minen konnten. Jedoch hat sich die Bitmain Community für einen Hard Fork entschieden.
Jetzt zu behaupten der Grund wäre aus technischer Sicht, weil BCash das Skalierungsproblem besser löst ist völlig falsch. Und das ist genau der nächste negative Punkt bei BCash, sie behaupten das wäre der richtige Bitcoin und das wäre die Vision von Satoshi Nakamoto, jedoch hat sich Nakamoto bewusst für eine geringe Blockgröße entschieden, damit der Schutz hoch bleibt und die Stabilität weiterhin gegeben ist, darf der Block nicht größer als 2 MB werden. Wenn Bitcoin das „Lightning Network“ eines Tages im produktiv Main Net ausrollt, hat BCash ein riesiges Problem. BCash kann kein „Lightning Network“ anwenden, weil sie kein SegWit Update haben. SegWit ist nämlich die Grundvoraussetzung für Lightning Network. Dh. das einzige was sie können um die Skalierung zu erhöhen und von Bitcoin in Zukunft nicht meilenweit abgehängt zu werden, ist die Blockgröße wieder und wieder zu vergrößern. Und das ist aus technischer Sicht, als auch aus Security Sicht fatal. Eines Tages wird es riesige Probleme dadurch geben, jedoch wird es nie soweit kommen.
Ich persönlich denke, sie werden so viele wie nur möglich versuchen zu überzeugen, dass sei die richtige Lösung für die Skalierung und die Vision von Satoshi Nakamoto, damit viele in BCash investieren, damit die Marktkapitalisierung steigt. Bitmain ist der größte Mining Pool mit über 50%, deshalb ist BCash nicht einmal dezentral sondern wie im alten System zentralisiert. Bitmain zusammen mit Roger Ver wird einige Jahre BCash vermarkten und pushen und anschließend ist die Bitmain Mining Pool Community reich, anschließend wird, denke ich BCash entweder riesen Sicherheitsprobleme haben, oder einfach eines Tages aufgrund der viel zu großen Blöcke, zu sehr großen Datendurchsatz Engpässen kommen, bzw. mit einer groß angelegten DDOS-Attacke wird das System instabil werden.
Möchtest du mehr über den wahren Grund des Hard Fork in August 2017 erfahren, um zu verstehen das BCash nur B-Ware mit einem wirtschaftlichen Hintergrund ist, dann empfehle ich dir diesen Artikel: https://hackernoon.com/thats-not-bitcoin-that-s-bcash-f730f0d0a837
Quelle: https://www.btc-echo.de/bitcoin-vs-bitcoin-cash-gehts-jetzt-vor-gericht/
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Vielen Dank für die Erklärung des Bitcoin Cash Prinzips! Ich habe von einem Freund die Empfehlung bekommen, mir Bitcoin zu kaufen und aber gesehen, dass BCash noch deutlich günstiger ist. So wie es klingt, ist aber Bitcoin Core immer noch die sicherere Anlage aus diesen beiden Optionen. Vor allem mit Ausblick auf das Lightning Network, denke ich dass Bitcoin Core die rosigere Zukunft hat.