Inhaltsverzeichnis
- Also was ist Ethereum?
- OK aber wie funktioniert Ethereum und was hat es mit Ether gemeinsam?
- Was kann man sich nun über dezentrale Applikationen drunter vorstellen?
- Jetzt stellt sich nun die Frage nach welchen Regeln in einem dezentralen Netzwerk nun gespielt werden?
- Was sind nun die konkreten Unterschiede zwischen Ethereum, Ether und Bitcoin?
Das Projekt Ethereum hat in der Vergangenheit große Popularität gewonnen, auch große Weltweit agierende Banken sind an Ethereum interessiert, wie bspw.: UBS, Barclays und BNP Paribas. Welche großen Möglichkeiten Ethereum den Banken liefern kann, werden wir später genauer durchleuchten.
Also was ist Ethereum?
Der Ursprung des Projekts Ethereum wurde bereits 2013 entwickelt, 2014 als White Paper vorgestellt und schließlich 2015 realisiert, programmiert und umgesetzt. Die beiden Gründer sind Vitalik Buterin und Gavin Wood. Mittlerweile wird die Ethereum Entwicklung von einer Non-Profit Organisation der ethereum.org mit Sitz in der Schweiz geleitet.
OK aber wie funktioniert Ethereum und was hat es mit Ether gemeinsam?
Zunächst müssen wir einen Irrglauben aus der Welt schaffen, dass Ethereum eine Kryptowährung ist. Anders als der Bitcoin, welcher tatsächlich eine Kryptowährung ist und entwickelt wurde um Zahlungen abzuwickeln, ist Ethereum eine Plattform für dezentrale Applikationen.
Was kann man sich nun über dezentrale Applikationen drunter vorstellen?
Man kann sich das ein bisschen wie ein Smartphone vorstellen, mit dem man Apps installieren kann. Im Endeffekt ist Ethereum nur ein Betriebssytem, aber noch keine Kryptowährung. Dezentral bedeutet in diesem Fall, dass es nicht eine einzige Verwaltungsstelle für all diese Applikationen gibt, sondern das diese sich über ein breites Netzwerk von vielen Computern verteilen.
Unterschied zu einem zentralen Netzwerk ist, dass es keine zentrale Steuerung gibt die Einfluss nehmen kann.
Jetzt stellt sich nun die Frage nach welchen Regeln in einem dezentralen Netzwerk nun gespielt werden?
Und hier kommen jetzt die Smart Contracts ins Spiel.
Die Applikationen die auf einem dezentralen System laufen, funktionieren mit sogenannten Smart Contracts. Sie sind Verträge die sich automatisch ausführen. Ein klassischer Vertrag ist zb. ein Kaufvertrag, diese können dann mit sogenannten „Wenn, dann…“ Regeln ausgestattet werden. Das bedeutet wenn gewisse Konditionen erreicht werden, dann passiert ein gewisses Ereignis. Man könnte auch ein Smart Contract auf Basis der Blockchain erstellen, die dann Geld ausbezahlt, wenn es zb. Regnet. Wenn man jemand findet der die Gegenpartei des Smart Contracts einnimmt, dann würde der Smart Contract sofort Geld ausschütten, sobald es Regnet und die andere Person das Geld abgebucht bekommen.
Gerade bei Ethereum gibt es eine Besonderheit wenn es mit diesen Smart Contracts um automatische Ausführung geht. Die Geldeinheit in diesem Smart Contract nennt man nämlich Ether. Und Ether ist die Kryptowährung von Ethereum. Also man kann quasi sagen, dass Ether das Bitcoin des Ethereum ist. Und deshalb wird Ethereum in letzter Zeit hoch gepriesen, weil es sich hierbei nicht um eine reine Kryptowährung handelt, wie es der Bitcoin ist, sondern da es sich um eine gesamte Plattform handelt auf der man alles mögliche programmieren und automatisieren kann.
Hierbei helfen die Smart Contracts die sich automatisch ausführen. Deshalb ist es eine sehr interessante Technologie die verschiedenste Branchen revolutionieren kann.
Aus diesem Grund habe ich einige Beispiele um es einfacher zu machen, das gesamte Konzept Ethereum und Ether besser zu verstehen.
Der Hauptvorteil von Ethereum ist, dass man mit Hilfe von Ethereum MIttelmänner umgehen kann.
Beispiele: Crowdfunding – wenn heute ein Crowdfunding Projekt gestartet wird, wie zb. bei einer Privat Person die einen P2P-Kredit gerne hätte oder ein Unternehmen die gerne über die Plattfomr Kickstarter Eigenkapital für sein Unternehmen zusammen sammeln möchte, braucht es heute Mittelmänner.
Wir benötigen hierfür sogenannte P2P-Plattformen, die denjenigen die Geld geben und den die Geld brauchen zusammenbringt. Genauso läuft es bei Kickstarter die Unternehmer und Investoren zusammenbringt. Mit Hilfe von Ethereum und Smart Contracts könnten solche Vermittler in Zukunft überflüssig werden. Es könnte sogar ein Smart Contract aufgesetzt werden, indem ein Unternehmer sagt, ich brauche 1 Mio. Euro Startkapital. Das Geld wird aber erst dann von den Investoren eingesammelt, wenn sich genug Investoren dazu verpflichtet haben, um die Summe von 1 Mio. Euro zusammen zu bekommen. In diesem Fall wird das Geld von den Investoren abgebucht und auf das Konto des Unternehmers überwiesen. Schafft der Unternehmer es nicht genügend Investoren zu überzeugen und die Investitionssumme liegt unter 1 Mio. Euro, verfällt der Smart Contract als wertlos. Ein Vertrag lässt sich so als Smart Contract deutlich schneller und günstiger abwickeln, als wenn es eine 3. Partei gibt die sich zwischen die beiden Parteien schaltet.
Es gibt sehr viele Bereiche in unserem Leben, wo sich diese Technologie als revolutionär zeigen könnte. Da auch wenn es uns gerade nicht Bewusst ist, jeden Tag mit Verträgen zu tun haben. Ein weiteres Beispiel aus dem Entertainment Bereich – heute ist es, dass Musiker mit ihren Hörern über gewisse Plattformen zu einander gebracht werden. Das kann zb. die Plattform Spotify sein. Auf der einen Seite gibt es diejenigen die die Musik hören und regelmäßig für Spotify bezahlen und Spotify sich ein Teil dieser Gewinne einbehält und den Rest dann an die Künstler ausbezahlt für ihren Aufwand. Mit einer dezentralen Applikation auf Ethereum könnte das ganze automatisiert werden und per Smart Contract gestaltet werden. Dadurch dass die 3. Partei, in diesem Beispiel Spotify wegfallen würde, könnte der Vertrag schneller und effizienter abgewickelt werden und das ganze zu Kostenvorteilen kommen. Gerade hiervon würde die gesamte Finanzbranche profitieren. Das ist auch einer der Gründe warum sich große Banken für Ethereum und auch für diverse Kryptowährungen interessieren. Heutzutage müssen Transaktionen die in Banken stattfinden durch viele Mitarbeiter validiert werden und werden in Bank internen Registern eingetragen. Durch die Smart Contracts würde dieser gesamte Aufwand wegfallen, da es ein zentrales Register gibt wo alles gespeichert ist. Die Verträge müssten dann nicht mehr intern validiert werden, sondern sie würden sich automatisch ausführen, wenn die zugrundeliegende Kondition erfüllt ist. So etwas kann sich revolutionär in verschiedensten Bereichen der Bank wie bspw.: Optionshandel, im Anleihe-Handel, im Trading im Allgemeinen aber auch bei der Kreditvergabe auswirken.
Was sind nun die konkreten Unterschiede zwischen Ethereum, Ether und Bitcoin?
Wie bereits erwäht ist Ethereum keine Kryptowährung sondern eine Plattform auf der man dezentrale Applikationen entwickeln und laufen lassen können.
Der Bitcoin hingegen ist eine reine Kryptowährung – von daher macht ein direkter Vergleich zwischen diesen beiden wenig Sinn.
Allerdings lässt sich der Bitcoin mit dem Ether vergleichen, weil Ether die Kryptowährung des Ethereums ist.
Bitcoin und Ether haben eines gemeinsam, nämlich dass sie von sogenannten Miner entstehen. Einer der Hauptunterschiede zwischen Bitcoin und Ether ist, dass beim Ether mehr Transaktionen durchgeführt werden können, als beim Bitcoin. Genau das ist eine Schachstelle beim Bitcoin, dass es zu Engpässen bei Transkationen kam und somit einige Bitcoin Transaktionen mehrere Stunden warten mussten. Der Ether ist mit der Ethereum Technologie deutlich besser ausgestattet und somit können mehr Transaktionen in der selben Zeit ausgeführt werden.
Ein weiterer Unterschied ist, dass es beim Bitcoin eine begrenzte Stückanzahl von 21 Mio. gibt und es niemals mehr geben kann. Der Ether hingegen ist nicht begrenzt und kann theoretisch unendlich geminet werden.
Ether ist somit ein unverzichtbarer Teil für das Ethereum Projekt und somit an dessen Wachstum gekoppelt.
Nachteil ist wie bei den meisten Kryptowährungen, Ether eine sehr hohe Volatilität hat, das heisst dass es extreme Preisschwankungen geben kann.
Abschließend lässt sich noch sagen dass die Technologie verglichen mit dem Bitcoin noch relativ jung ist. Auch beim Bitcoin haben sich die Schwächen erst später herausgestellt. Da das Projekt Ethereum noch relativ jung ist, kann es natürlich noch Schwächen im gesamten Konzept geben, die uns heute noch nicht bekannt sind. Erst mit weiteren Anwendungsfällen und eine größeren Verbreitung lässt sich abzeichnen welche Chancen oder Probleme man mit dieser spannenden Technologie haben wird.