Inhaltsverzeichnis
Monero ist anonyme, dezentrale Kryptowährung, die eine Alternative zur bekannten Kryptowährung Bitcoin ist und mithilfe innovativer Technologien dessen Unzulänglichkeiten angehen und beseitigen möchte. Transaktionen mit Monero sind nicht zurückverfolgbar und damit vollkommen anonym, womit der Coin zur Kategorie der Privacy Coins (auf Deutsch: Privatsphäre Coins bzw. anonymen Kryptowährung) gerechnet wird. In dieser hat Monero gelistet nach Marktkapitalisierung derzeit die Nase vorn.
Geschichte hinter Monero
Monero geht aus dem im Jahre 2012 erfundenen Coin Bytecoin hervor. Bytecoin baute als erster Coin auf dem CryptoNote-Protokoll auf, welches sich vor allem durch die Möglichkeit anonymer und nicht zurückverfolgbarer Transaktionen vom Bitcoin-Protokoll unterscheidet.
Nachdem den Gründern von Bytecoin nachgewiesen werden konnte, dass sie etwa 80% der Coins vorgeschürft (pre-mined), sprich im Vorhinein sich selbst ausgehändigt haben, wurde die Blockchain geforkt (auf Deutsch: verzweigt, gegabelt, gespalten) und Bitmonero enstand neben dem originalen Bytecoin. Bitmonero wurde später zu Monero umbenannt, was Geld auf Esperanto bedeutet.
Die Privatsphäre soll geschützt werden
Das Bitcoin-Protokoll erlaubt seinen Nutzern Transaktionen zu tätigen. Man muss nur ein paar Zahlenkombinationen angeben, die anstelle der persönlichen Identifikationsdaten wie Namen, Geburtsdatum etc. genügen um Geldtransfers tätigen zu können. Auf der Blockchain sind allerdings alle Transaktionen gespeichert und für jeden in alle Ewigkeit online einsehbar. Nutzt man keine Dienstleistung, welche die eigene IP-Adresse verschleiert (eine VPN), dann können Dritte die Zahlenkombinationen rasch mit dem für die Transaktion genutzten Gerät und damit der Identität des Nutzers verbinden. Eine vollständige Anonymität ist also nicht garantiert.
Monero hat nun eine Reihe von Mechanismen in sein Protokoll implementiert, welche tätsächliche Anonymitiät gewährleisten sollen. Monero nutzt sogenannte Ring-Signaturen um zu garantieren, dass man eine Transaktion nicht an dessen Sender und Empfänger knüpfen kann. Die Idee hinter diesem Mechanismus ist folgende: Möchte Lana einen Coin an Sarah schicken, muss sie diesen mit einer Signatur versehen und Sarahs Namen angeben. Würde sie aber ihre Signatur zusammen mit zehn Signaturen ihrer Freunde auf den Coin schreiben und zu Sarahs Namen ebenfalls zehn weitere hinzufügen, wären Sender und Empfänger nicht mehr eindeutig feststellbar. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die Ring-Signaturen. Damit nur Sarah aber das von Lana versandte Geld erhalten kann, erstellt sie einen digitalen Schlüssel mit dem alleine man Zugang zu dem versandten Geld erhalten kann und lässt Sarah diesen zukommen.
Monero ermöglicht nicht nur eine Verschleierung der Daten von Sender und Empfänger, sondern eröffnet auch die Möglichkeit den versandten Betrag unkenntlich zu machen. Dies geschieht über sogenannte Ring Confidential Transactions (auf Deutsch: vertrauliche Ring-Transaktionen).
Um nun noch eine weitere Sicherheitsmaßnahme zu treffen, die gewährleistet, dass Transaktionen nicht mit der Wallet (dem digitalen Aufbewahrungsort von Monero) in Verbindung gebracht werde können, werden Tarnadressen eingesetzt. Tarnadressen sind einmalige Public Keys (das sind die Zahlenfolgen, die das Pseudonym eines Nutzers darstellen), die nach erfolgter Anwendung nicht erneut genutzt werden können und in keinster Weise mit dem dahiner stehenden Public Key in Verbindung gebracht werden können.
Erst die Verschränkung all dieser Mechanismen gewährleistet eine wahrhaftige Anonymisierung des Geldverkehrs. Darüber hinaus soll nun Kovri, ein Projekt das auf I2P (Invisible Internet Project) basiert, ermöglichen, dass dem Nutzer nicht einmal nachgewiesen werden kann, dass er überhaupt Monero als Geldmittel genutzt hat. Das wird dadurch garantiert, dass der Internetverkehr der Nutzer unkenntlich gemacht wird, bevor er sich Zugang zu seiner Wallet verschafft.
Dem Nutzer steht aber weiterhin die Möglichkeit offen, seine Geldtransfers transparent offen zu legen. So kann der Nutzer wahlweise vollkommen anonym Geldbewegungen vollführen, oder seine Transaktionen ähnlich wie beim Bitcoin der Öffentlichkeit einsehbar machen.
Wie Monero versucht das Mining gerechter zu machen
Ebenso wie beim Bitcoin, nutzt Monero Proof of Work als Konsens-Mechanismus um Transaktionen zu bestätigen. Anstatt 10 Minuten, wird bei Monero allerdings alle 2 Minuten ein Block erstellt und in der Blockchain, dem digitalen Kassenbuch, gespeichert.
Der Hash-Algorithmus SHA256, von dem auch der Bitcoin Gebrauch macht, ist immer wieder in die Kritik geraten, da er auch problemlos von speziellen Mining-Hardwares genutzt werden kann, mit denen einfache PCs kaum mehr konkurrieren können. Mining-Farmen (große Ansammlungen von teurer Mining-Hardware) können also als Folge daraus errichtet werden, die – einmal ausgebaut – einer Zentralisierung des Coin-Schürfens Tür und Tor öffnen.
Monero nutzt daher den Hash-Algorithmus CryptoNight, der keine besondere Rechenkapazität benötigt, dafür aber sehr speicherintensiv ist, wodurch eine spezielle Mining-Hardware nur unter enormem Kostenaufwand produziert werden könnte. Das Resultat ist, dass die meisten Schürfer das Mining von ihrem Heimrechner aus betreiben. Das wiederum garantiert eine größere Gleichstellung der Schürfer untereinander und beugt Zentralisierungstendenzen vor.
Details zum Schürfen von XMR
Bis 2022 sollen 18,4 Millionen XMR geschürft werden. Im Anschluss werden pro Minute 0,3 XMR an die Schürfer herausgegeben um einen Ersatz für verloren gegangene Coins zu schaffen und gleichzeitig zu gewährleisten, dass Schürfer nicht nur mit Transaktionskosten bezahlt werden.
Beliebige Austauschbarkeit der Coins
Bitcoins können bis zu ihrer Schürfung nachvollzogen werden. Daraus resultiert, dass genau aufgespürt werden kann, welche Coins für eine kriminelle Aktivität genutzt wurden. Manchen Händlern sind solche „beschmutzten“ Coins weniger Wert als „saubere“ Coins, denen eine unbefleckte Transaktionsgeschichte nachgewiesen werden kann. Durch die vollständige Anonymisierung von Monero, sind die Coins beliebig austauschbar. Ihnen heftet also keine Historie an, die den Wert der Coins mindern könnten.
Fazit
Monero ist eine interessante Alternative zum Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Als Privacy Coin wird Monero vor allem von Nutzern geschätzt, denen pseudonyme Geldbewegungen nicht genügen, sondern die noch eine (oder vier) Extraschichten Sicherheit genießen wollen.
Zur Zeit ist Monero der beliebteste Privacy Coin und sticht damit gerechnet nach Marktkapitalisierung Dash, Zcash und Verge aus. Welcher Coin sich aber erfolgreicher etablieren wird, kann nicht abschließend gesagt werden. Über eine Investition aber sollte man nur dann nachdenken, wenn man die Vor- und Nachteile aller großen Privacy Coins ausführlich analysiert hat.
Auch wenn es beinahe unmöglich ist Monero zu regulieren (vor allem wenn einmal Kovri implementiert ist), sollte man sich darüber bewusst sein, dass Regierungen wenig Gefallen daran finden, dass Monero-Transaktionen komplett anonymisiert ablaufen. Es wäre also denkbar, dass der Endnutzer der Währung langfristig bestraft werden könnte, wenn er Monero nutzt – denn aufgrund der Dezentralität des Coins kann keine zentrale Stelle zur Verantwortung heran gezogen werden.
1. Rang: 11
2. Marktkapitalisierung: €3.319.392.921 (29/04/2018)
https://coinmarketcap.com/de/currencies/monero/
Empfohlene Wallet:
Monero wird weder von Ledger noch von Trezor (den beiden renommiertesten Hardware Wallets) unterstützt.
Deshalb empfehle ich MyMonero (WebWallet) oder eine der offiziellen Monero Desktop Wallets: https://getmonero.org/downloads/
Quelle:
https://cointrend.de/monero-xmr/
https://decentralbox.com/was-ist-monero-xmr/
https://masterthecrypto.com/privacy-coins-anonymous-cryptocurrencies/
Disclaimer
: Der Autor/Sprecher übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Verfasser, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich im weitest zulässigen Rahmen ausgeschlossen. Der Artikel bzw. das Video stellt in keiner Art und Weise eine professionelle Anlage-, Investitions-, Vermögens-, Steuerberatung dar und ersetzt diese auch nicht. In diesem Artikel bzw. das Video werden keine Garantien oder Versprechungen zu Gewinnen gemacht. Alle Aussagen in diesem und anderen Artikel bzw. Video auf Bitfantastic.com und über den dazugehörigen Youtube Kanal entsprechen meiner subjektiven Meinung. Bitfantastic.com ist eine Informationsplattform zur innovativen Blockchain-Technologie. Aufgezeigt werden Anwendungsfälle, Vorteile, Nachteile, Kritische Betrachtungen, Ökonomische und Wirtschaftliche Auswirkungen sowie Chancen und Risiken für die Gesellschaft. Kryptowährungen sind nicht gleich Blockchain! Die Schöpfung virtueller Währungseinheiten (Kryptowährungen) erfolgt im Gegensatz zu den Währungen der Noten- und Geschäftsbanken über private Computernetzwerke. Eine Idee der nichtstaatlichen Ersatzwährung. (laut BaFin) Es handelt sich um höchst spekulative Vorgänge mit der Möglichkeit des Totalverlustes!